Ratgeber
Wege raus aus den Angst- und Panikstörungen!
Seit Wochen leben wir nun in der viel zitierten „neuen Normalität“. Die ständige Präsenz einer unsichtbaren Bedrohung hat bereits bei vielen Menschen deutliche Spuren hinterlassen. So titelte auch die „Zeit-Online“ am 03.08.2020, dass psychische Erkrankungen während der Corona-Krise im ersten Halbjahr 2020 um 80 % zugenommen haben.Dies zeigt, dass viele Menschen diese Zeit als emotional bzw. psychisch sehr belastend erleben. Zu diesem Ergebnis kam auch folgende sehr aktuelle Studie vom 24.08.20 mit über 1.000 Teilnehmern: https://www.psycharchives.org/handle/20.500.12034/2751
Unter Angst- und Panikattacken oder einer Posttraumatischen Belastungsstörung zu leiden ist für die meisten Betroffenen ein sehr schambehaftetes Thema. Auch heute noch sind psychische Erkrankungen ein großes Tabu in unserer Gesellschaft.
Trotz des Erlebens einer ständigen inneren Hölle von unkontrollierbaren Angst- und Panikgefühlen den äußeren Schein des „Normalseins“ dem Umfeld gegenüber aufrecht zu erhalten, stellt eine immens hohe Belastung dar und verursacht Dauerstress unter dem diese Menschen dann früher oder später komplett zusammenbrechen.
Sicherheit
Gerade für Menschen mit Ängsten ist das Gefühl sich in Sicherheit zu befinden existenziell wichtig.
Die Struktur eines vorhersehbaren Alltags spielt dabei eine zentrale Rolle.
Die Corona-Krise hat jedoch den gut eingespielten Alltag der meisten Menschen völlig auf den Kopf gestellt. Und das, wo wir Menschen doch eigentlich Gewohnheitstiere sind!
Wie sehr wird Ihnen sicherlich klar, wenn alltägliche Abläufe gestört werden. Versuchen Sie z.B. einmal statt mit der gewohnten rechten Hand morgen Früh mit der linken Hand Ihre Zähne zu putzen.
Sich an dieses Vorhaben morgen Früh überhaupt zu erinnern kann schon stressig sein, weil es so ungewohnt ist.
Unsere geliebten Gewohnheiten geben zumindest den Alltagsabläufen eine Verlässlichkeit und vermitteln uns dadurch ein Gefühl von Sicherheit. In unserer gewohnten „alten Normalität“ kannten wir uns aus, fast schlafwandlerisch konnten wir diesen bewältigen und dies sorgte für Entspannung.
Hinzu treten jetzt zu Corona-Zeiten dann noch Ängste und Sorgen um die eigene Gesundheit oder die unserer Angehörigen, den Arbeitsplatz, finanzielle Engpässe durch Kurzarbeit und überhaupt die Frage wie es weiter gehen wird.
Für das was momentan geschieht haben wir keine Blaupause. Die nagende Ungewissheit wie sehr sich das Leben oder unsere Freiheit dauerhaft verändern werden, ist momentan das neue Normal.
Trauma und Gewalt
Was wir nicht kennen, sehen und verstehen wir nicht. So fallen mir z.B. nur die Heilpflanzen die ich gut kenne, am Wegesrand auf.
Die Ungewissheiten mit denen wir momentan offenbar auch noch für längere Zeit leben machen fast jedem mehr oder weniger zu schaffen. Vielen Nicht-Betroffenen ist aber überhaupt nicht bewusst, wie schwierig die momentane Situation für traumatisierte Menschen ist. Denken Sie allein einmal an die Mund-Nasenbedeckungen, das Gesicht verhüllen. Die Mimik ist größtenteils damit verdeckt.
Auf den Gesichtssausdruck unserer Mitmenschen sind wir aber angewiesen um daran deren Stimmung ablesen zu können. Wer tritt uns entgegen – Freund oder Feind? Emotionen wie Trauer, Freude, Wut, Schock, Scham, Überraschung, Schuld stehen uns buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
Diese sieben Grundemotionen sind kulturübergreifend, d.h. überall auf der Welt egal ob schwarz, weiß oder welcher Herkunft die Menschen auch immer sind, gleich.
Wenn man sich jetzt bewusst macht, dass bei Missbrauch und Gewalt die Täter maskiert sein können und ihrem Opfer den Mund zuhalten oder das Gesicht zudecken, wird klar, dass selbst unsere kreativen Alltagsmasken für Opfer von Missbrauch und Gewalt der pure Horror sind.
Und das sind in Deutschland leider nicht wenige Menschen wie folgende offiziellen Statistiken zeigen: Jede 3. Frau in Deutschland war statistisch gesehen einmal im Leben von Gewalt betroffen. Das sind mehr als 12 Millionen Frauen! Diese Statistik bildet nur jene Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.
Gewalt gegen Frauen kommt in allen sozialen Schichten und Altersgruppen vor. https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/presse/pressemitteilungen/gewalt-gegen-frauen---zahlen-weiterhin-hoch-ministerin-giffey-startet-initiative--staerker-als-gewalt-/141688#:~:text=Somit%20waren%20insgesamt%20114.393%20(2017,sind%20es%2088%2C5%25
Und bei unseren Kindern sieht es leider nicht besser aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht für Deutschland von einer Million betroffener Mädchen und Jungen aus, die sexuelle Gewalt erlebt haben oder erleben. Das sind pro Schulklasse ein bis zwei betroffene Kinder. https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/zur-haeufigkeit-von-sexuellem-missbrauch
Gewalt und Missbrauch sind sehr traumatische Erlebnisse. Durch das Erleben der traumatischen Situation treten in der Folge starke Angstreaktionen auf und es kommt zu einer Veränderung des Selbst- und Weltverständnisses. https://www.apotheken-umschau.de/Angst/Posttraumatische-Belastungsstoerung-Wie-aeussert-sich-die-Angstreaktion-78073.html
Emotionen wie Scham und Schuld spielen bei den Opfern eine riesengroße Rolle. Die Scham ist auch ein häufiger Grund, warum viele derartige Straftaten erst gar nicht zur Anzeige gebracht werden und die Dunkelziffer so hoch ist.
Was tun?
Jeder einzelne von uns lebt als Mensch unter Menschen. Uns als menschliche Spezies zeichnet insbesondere die Fähigkeit zur Empathie aus, d.h. das sich Einfühlen können in unser Gegenüber. Das nennt man Menschlichkeit.
Dies fällt uns leichter, wenn wir jemanden gut kennen wie in der Familie, bei Eltern, Großeltern, Kindern und unseren Freunden.
Meine Tochter hat gefühlte 7! Jahre pubertiert. Es war oft schwierig für mich als Mutter die kleine Rebellin zu verstehen. Da mir natürlich als Mutter an der Beziehung zu ihr so sehr gelegen ist, habe ich zumindest versucht, sie zu verstehen, mich in ihre Situation einzufühlen. Wenn Sie Kinder haben, wissen Sie es selbst, man diskutiert viel. Um der Beziehung und des Familienfriedens willen.
„Wie im Kleinen so im Großen“, sagt man.
Auch als Gesellschaft sollten wir daher ein Interesse daran haben, mit unseren Mitmenschen in einem guten Kontakt zu bleiben. Trotz oder gerade bei einer verordneten „sozialen Distanzierung“.
Die Zahl der Patienten in meiner Praxis mit Angst- und Panikstörungen nimmt zu, so manches Trauma wird unter dem Ausnahmezustand „Corona“ an die Oberfläche gespült.
Wie mir diese Patienten berichten, nimmt die Aggressivität hinter den anonymen Masken zu, der Ton wird rauer. Damit geht auch ein Stück Menschlichkeit verloren.
Vielleicht sollten wir mehr auf das Gemeinsame als auf das Trennende schauen. Ängste sind momentan sehr präsent in der Bevölkerung: Der Eine hat Angst vor einer Infektion, der Andere wie oben geschildet vielleicht eher im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen.
Angst ist in jedem Fall ein schlechter Begleiter! Fakt ist, dass wir als Menschen soziale Wesen sind und uns gegenseitig brauchen.
Bei einem Versuch, bei dem 100 neugeborene Babys zwar gefüttert und gewickelt wurden, denen man aber keinerlei menschliche Zuwendung zu Teil werden ließ, starben ALLE 100 Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres. Einsamkeit ist tödlich!
In über 2 Millionen Jahren menschlicher Evolution und durch viele Pandemien hindurch haben wir Menschen bewiesen, dass wir erstens ein sehr lernfähiges Immunsystem und zweitens soziale Kompetenzen besitzen so etwas gemeinsam zu bewältigen.
Wir sind als Gesellschaft in dieser weltumspannenden Pandemie gefragt: Wie wollen wir künftig miteinander leben?
Machen Sie sich bewusst, dass vermutlich ausnahmslos Niemand Interesse daran hat, das Leben seiner Mitmenschen aufs Spiel zu setzen oder einen erneuten Lockdown zu riskieren – auch ein maskenloser Mensch nicht.
Eine gute Händehygiene, Abstand halten auch mit Maske, nicht viel beim Einkauf sprechen ohne Mundschutz, sollte man Niesen oder Husten müssen, dann wendet man sich ab und niest und hustet in die Ellenbeuge.
Bei Erkältungsanzeichen sollte man auch als Maskenträger übrigens lieber einmal den Einkauf verschieben. Dies alles gehört nach wie vor auch zu den Hygieneregeln, nicht nur die Maske.
Wir sollten niemals unsere Menschlichkeit und Empathiefähigkeit verlieren, gerade nicht in diesen herausfordernden Zeiten, sondern immer versuchen Brücken zu bauen, auch wenn es manchmal vielleicht schwer fällt.
Wege aus der Angst
Als Emotionscoach begleite ich seit vielen Jahren Menschen professionell bei Veränderungsprozessen und emotionalen Herausforderungen in ihrem Leben. Gerade, wenn Emotionen als belastend empfunden werden und wir „stecken bleiben“ haben sich Verfahren aus der Traumatherapie bewährt.
Eine energetische Begleitung mit homöopathischen Angst- und Trauma-Arzneien hat sich dabei als wahrer Segen herausgestellt.
Herzlich,
Ihre Rosemarie Scholz
ROSEMARIE SCHOLZ
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